Album 2011 / CD
For A Day
So This Is It
You Wouldn't Do That
I Never Gave It All
You
Shallow World
Me And Away
Afraid Of The Soul
Trash
If Only I
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Mythen in Tüten. Neo Folk, Anti Folk, Freak Folk, Quiet is the new loud, Americana, New Weird America – Folk-Revivals jagten in den vergangenen zehn Jahren mit dem Tempo einer Speedmetal-Band
durch den Ring. Und fast immer ging die Rückbesinnung aufs Akustische einher mit einem deutlichen Mehr an Gesichtsbehaarung. Bei dem ganzen Gedöns um bärtige Männer, die in bärtigen Hütten an
ihren bärtigen Platten feilen, wird Nassrasur zur Notwehr.
Willkommen zu Acadian Post. Die Hamburger bilden den letzten halbwegs rasierten Außenposten am haarigen Horizont, die Ligne claire zwischen den folkigen Welten sozusagen. Oder, um einer anderen
Hamburger Band am Zitatzeug zu flicken: Es gibt nur Folk und Country und wie man sich fühlt. Und Acadian Post fühlen sich pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum ziemlich gut.
Seit 2001 arbeiten die Mannen um Sänger Hannes Klock nun schon an ihrem akustischen Wohlfühlprogramm. Dass dabei nur ein reguläres Album entstanden ist, empfinden nicht nur die, die das 2003
erschienene, selbst betitelte Langspieldebüt kennen, als Hohn und weiteren Beweis dafür, dass guter Geschmack und Musikgeschäft nicht zwangsläufig zusammengehören.
Feuchtfröhliche Jubelstürme („Oasis! In gut“ – Intro) und trockene Analysen („Acadian Post mischen Calexico mit ein bisschen Jazz oder auch britischem Folk“ – Rolling Stone) standen schon damals
stellvertretend für das Dilemma mit den stilistischen Zuschreibungen. Der Band ist’s bis heute egal. Deren eigene Hausgötter reichen von Gram Parsons bis Nick Drake, dem Acadian Post regelmäßig
mit Tributkonzerten huldigt. Ansonsten regieren die Songs, die es sich in den schönsten Arrangements aus Gitarren, Bass, Geigen, Klavier, Trompeten, Banjo, Schlagzeug und Percussion zwischen
Westcoast und East Anglia gemütlich machen.
So auch auf dem neuen Album von Acadian Post. Das Quintett fand dafür wieder in der Originalbesetzung zusammen, Gäste waren Götz Steeger am Bass, Oliver Stangl (ClickClickDecker, Missouri) an der
Pedal-Steel-Gitarre und die wunderbare Eva Böhlken als Background-Sängerin.
info [at] halcyon-records [dot] de